Verein
Aller Anfang ist schwer -
heißt es in einem Sprichwort!
So war es auch beim Musikverein Gambach.
"Im Februar 1956 kamen wir zu dem Entschluß für Gambach eine neue Musikkapelle aufzustellen, da sich die bestehende Spielgruppe schon meistens aus älteren Leuten zusammen setzte. Bei einer Zusammenkunft im Gasthaus Lehner trafen sich 26 Interessenten für den Musikverein. Davon meldeten sich 20 aktive und 6 passive Mitglieder."
Mit diesen Eintragungen in das Schriftführerbuch durch den damaligen Schriftführer Franz Huisl begann die Geschichte des Musikvereins Gambach. Zwanzig aktive Musiker mit ihren Instrumenten unternahmen die ersten musikalischen Versuche.
Trompete | Tenorhorn | Posaune |
Walter Bach | Helmut Fenn | Franz Bach |
Werner Gehrig | Otto Fischlein | Erwin Baus |
Franz Huisl | Helmut Pfaff | Franz Pfaff |
Urban Pfaff | Josef Pfister | Willi Weiglein |
Alois Röder | Thomas Pfister | |
Alois Strohmenger |
Bass | Klarinette | Schlagzeug |
Ignaz Krug | Erwin Pfaff | Willi Bald |
Urban Sauer | ||
Georg Weidner |
Als Dirigent konnte Alois Gorniotzek gewonnen werden. Ebenso konstituierte sich folgende erste Vorstandschaft:
° Erster Vorstand Anton Strohmenger
° Kassier Franz Pfaff
° Schriftführer Franz Huisl
° Notenwart Willi Weiglein
Man beschloss zunächst einmal wöchentlich im Gasthaus Lehner eine Musikprobe abzuhalten, während sich an den anderen Tagen einzelne Gruppen zu Privatstunden trafen. Der erste öffentliche Auftritt konnte so bereits zu Ostern 1956 in der Kirche erfolgen. Angespornt von diesem Erfolg machte man sich daran Märsche und Walzer zu proben, was, wie im Schriftführerbuch nachzulesen ist, schon nicht mehr ganz so einfach war. Bereits in diesem Jahr begann die noch heute bestehende Tradition am 1. Mai, früh um 6 Uhr, den Weckruf zu spielen.
(Wer zu spät kam, wurde mit einer "Spende" nicht unter 5 Flaschen Wein oder 1 Kasten Bier bedacht; ......... dies gilt auch heute noch! )
Die Kapelle bekam die erste Tracht. Sie bestand aus grünen Hemden und hellen Selbstbindern. Die junge Kapelle hatte schon erstaunlich viele Auftritte. Sie spielte bei Sommernachts-, Feuerwehr-, Erntedank- und Kirchweihfesten ebenso wie bei Geburtstags- und Hochzeitsständchen. Ach bei Beerdigungen spielten sie den Verstorbenen zum letzten Geleit.
1957
Es wurden bereits die ersten Faschingsveranstaltungen gespielt. Der Dirigent Alois Gorniotzek erkrankte. Dadurch war man gezwungen einen neuen musikalischen Leiter zu suchen. Man fand ihn in Josef Uhl aus Stetten. Der Musikverein veranstaltete sein erstes Fest. Bei strahlendem Wetter war das sogenannte Frühlingsfest ein großer Erfolg.
1958
Im Juni wagte sich der Verein als Veranstalter des Heimatfilmes unter dem Motto "Ganz Gambach im Film" auf neues Terrain. Unter Mitwirkung aller Gambacher Vereine sowie der Bevölkerung entstand ein überaus wertvolles Dokument der damaligen Zeit.
1959
Es wurden junge Musiker gesucht. Nach einer gemeinsamen Besprechung mit dem Nachwuchs und den Eltern konnten schließlich 8 neue Musiker im Verein aufgenommen werden.
1960
Die Neuwahlen brachten keine Veränderung in der Vorstandschaft. Mit roten Westen wurde eine neue Tracht angeschafft. Die Kosten wurde von den Musikanten selbst getragen.
1961
Zum 5- jährigen Vereinsjubiläum wurde ein 2- tägiges Musikfest abgehalten. Wegen schlechtem Wetter wurde die Veranstaltung früher als geplant beendet.
1962
Die Jugendarbeit wurde verstärkt. Erstmals wurde ein verantwortlicher Jugendleiter in die Vorstandschaft gewählt. Mit Hermann Schmitt wurde ein neuer Dirigent verpflichtet. Beim ersten Wertungsspiel erreichte die junge Kapelle einen beachtlichen 2. Rang in der Unterstufe.
1963
Durch den Erfolg angespornt meldete sich die Kapelle in diesem Jahr wieder zum Wertungsspiel an. Beim Bundesmusikfest in Kulmbach wurde mit der Ouvertüre "Jagdschloß Waltenbuch" ein großartiger 1. Rang in der Unterstufe erreicht.
1964
Bei den Neuwahlen wurde erstmals Urban Pfaff als Schriftführer in der Vorstandschaft tätig. Auf dem Festplatz des TSV wurde ein 3-tägiges Musikfest abgehalten und beim Wertungsspiel wurde ein erster Rang mit Auszeichnung erreicht. Somit war in der Unterstufe keine weitere Steigerung möglich.
1965
Eine Tanzkapelle wurde ins Leben gerufen. Von den Einnahmen der Auftritte zahlten die Musiker das Geld für die vom Verein zur Verfügung gestellten Instrumente zurück.
Auch eine Verstärkeranlage mit 2 Mikrofonen und 2 Lautsprechern zählte mittlerweile zum Inventar des Vereins.
1966
Mit immerhin schon 50 Mitgliedern wurde im Juni 1966 das 10-jährige Vereinsjubiläum mit einem 3-tägigen Musikfest gefeiert. Erstmals gab es eine Weihnachtsfeier. Schon damals verlas der Nikolaus „… den Musikern ihre kleinen Sünden …". Aber immerhin bekam jeder Musiker für die geleistete Arbeit eine Flasche Likör und eine Schachtel Zigaretten (das waren noch Zeiten!!!)
1967
Mit einem 2-Tagesausflug nach Bittelbronn im Schwarzwald begann eine bis heute bestehende freundschaftliche Bande mit dem dortigen Musikverein. Den Kontakt hatte unser Franz Bach durch seine „Auswanderung" zu seiner liebsten Doris hergestellt. Nach 3 Jahren zog es Ihn aber zusammen mit seiner Frau wieder zu seinen Musikollegen nach Gambach.
1968
In der Jahreshauptversammlung wurde beschlossen einen Festplatz am Stadtweg zu kaufen. Das war der Grundstein für die Musikhalle.
1969
Mit unzähligen Helferstunden wurde bis August der erste Hallenbau vollbracht und gleich mit einem Fest eingeweiht.
1970
Der Vorstand anton Strohmenger gab aus beruflichen Gründen sein amt auf und wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Neuer Vorstand wurde erstmals Urban Pfaff.
1971
Anlässlich des 15-jährigen Bestehens wurde ein 3-tägiges Musikfest mit 21 Gastvereinen gefeiert. Mehr als 2000 Besucher fanden in der Festhalle und dem angebauten Zelt Platz. Im Oktober wurde erstmals ein 2-tägiges Weinfest abgehalten. Der Eintritt kostete 1,- DM.
Der langjährige Dirigent Hermann Schmitt wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
1972
Der Verein hat mittlerweile fast 90 Mitglieder. Das große Vereinsinteresse wurde durch das vollzählige Erscheinen aller Mitglieder und 8.200 freiwillige Arbeitsstunden für den Verein dokumentiert.
1973
Eine Jugendkapelle unter der Leitung von Dieter Baier wurde gegründet. Mehr als 40 Jugendliche erlernten ein Instrument. Hermann Schmitt wurde bei der Weihnachtsfeier zum Ehrendirigenten ernannt.
1974
Der Musikverein Gambach übernahm die Patenschaft für die neu gegründete Musikkapelle aus Urspringen. Der Ehrendirigent Hermann Schmitt hatte die Kontakte geknüpft. Der eigene musikalische Erfolg wurde durch 73 Musikproben gefestigt.
1975
Erstmals wurde ein Starkbierfest abgehalten. Es diente eigentlich dazu, die durch die zufällige Bekanntschaft mit dem Karnevalsclub „Schwarz-Weiß-Narhalla" bevorstehende Amerika- Tournee zur Steubenparade zu finanzieren. Im September wagten dann 35 Musiker den Sprung über den großen Teich und wurden ob Ihrer musikalischen Leistung in der Presse gefeiert.
Fortsetzung folgt....
Aus diesen kleinsten Anfängen von 1956 wuchs der Verein in den letzten 50 Jahren zu seiner heutigen Größe.
Der Verein hat zur Zeit 350 Mitglieder.
Davon sind 106 Personen aktiv in einer unserer Kapellen tätig bzw. sie sind in musikalischer Ausbildung.
Von den Musikern spielen einige in mehreren Kapellen.